Traumaarbeit

Meine Vorgehensweise bei der Traumaarbeit stützt sich unter anderem auf dem Somatic Experiencing von Peter Levine, den Craniosacral Healing Kursen „verbales Begleiten“ von Ramraj Löwe und meiner langjährigen Erfahrung in der Arbeit mit wechselseitigem Ausdruck von Körper und Seele.

Laut Peter Levine ist Trauma weder eine Krankheit noch eine Störung. Vielmehr handelt es sich um eine Verletzung, verursacht durch lähmende Furcht und Gefühle von Hilflosigkeit und Verlust. Traumatisch Reaktionen sind Teil eines hochintelligenten psychosomatischen Selbstschutzsystems. Wenn wir lernen, auf die Weisheit des Körpers zu hören, der sich in Sprache ohne Worte ausdrückt, kann ein Trauma transformiert und aufgelöst werden. Entscheidend ist unsere innewohnende Fähigkeit zur Selbstregulation von hohen Aktivierungszuständen und intensiven Emotionen wieder nutzen zu lernen. Peter Levine öffnet den Raum für ein neues Verständnis von Trauma als außergewöhnliche Chance im menschlichen Leben-vom evolutionären Verständnis der Quelle eines Traumas bis hin zu einer spirituellen Dimension, die uns erkennen lässt, dass wir als menschliche Wesen durch die Heilung eines Traumas enorm gestärkt werden können. (Aus dem Buch von P. Levine „Sprache ohne Worte“)

Hier geht es um ein Heilwerden im Sinne von Ganzwerdung im tiefsten unseres Innern.
Eine Brücke der Gesundheit von Innen nach Außen, vom Unterbewussten ins Bewusste oder vom energetisch Feinstofflichen ins stofflich Fassbare oder den physischen Körper. Es geschieht ein Eintauchen ins Hier und Jetzt, ein heilsamer Raum öffnet sich. Wir hören auf zwischen Vergangenheit und Zukunft zu pendeln. Ein sich-Lösen beginnt in diesem Jetzt-Raum, bis das (Wahrnehmungs-) Feld weit wird…und die Wellen (Unruhe) am Strand unseres Lebens auslaufen, um erneut Kraft zu holen.

Damit dies geschehen kann, schaffe ich in einer Sitzung einen heilsamen therapeutischen Rahmen. Entscheidend dafür sind die drei Faktoren: Präsenz, Raum und Nähe.

Alle Erfahrungen die wir im Laufe unseres Lebens machen, werden im Körper (in jeder einzelnen Zelle) gespeichert. Wir sind sozusagen die Summe der Erfahrungen unserer Lebensumstände. Was im Körper gehalten bzw. gelöst ist, das ist auch im Unterbewusstsein gehalten/gelöst.

Dies Alles spiegelt sich in Deinem Körper als Schmerzen, Verspannungen, Blockaden oder Krankheiten wider.

Meine Arbeit beginnt zum Teil mit dem Lösen dieser körperlichen Verspannungen. Mit diesem Loslassen lockern sich alte Gedanken- und Gefühlsmuster. Sie werden frei, zeigen sich und können jetzt bearbeitet, verändert oder sogar transformiert werden. Dies geschieht durch einen Dialog mit Deinem Körper. Gleich einem Tanz, in dem der Tänzer nur die Schritte gehen kann, die seine Tänzerin schon kennt und nur darauf wartet getanzt zu werden….

Es ist eine Kombination von Körperarbeit, Bewegungen, die der Körper aus sich heraus geschehen lässt (Verarbeitung von Zellerinnerungen) und verbaler Begleitung, die Dich in Deine Gefühlswelt bringt. 

Wir alle kennen Menschen, die mit zusammengepressten Zähnen, steifem Nacken und einer kurzen Atmung durchs Leben gehen. Es sind Menschen, die schwierige Erfahrungen gemacht, Verletzungen erlebt oder herausfordernde Lebensumstände bewältigt haben. Diese „Verhärtung“ diente als Schutz vor der Situation, welche sonst zu überwältigend gewesen wäre. Angst, Wut oder Scham wären nicht zu ertragen gewesen. Ihr Körper hat dies als letzte Rettung entschieden um einen sicheren Ort zu kreieren. Diese Verhärtung wurde auf der emotionalen Ebene geschaffen und verfestigt sich auf der physischen Ebene in den innersten Gewebsschichten und zeigt sich als Verspannungen der Faszien oder anderen Schmerzen. Wird dieser sichere Ort im Rahmen einer Sitzung durch die Bejahung dieser Person hervorgerufen, kann der Körper sein Schutzschild fallen lassen. All das Aufgesetzte fällt ab und es zeigen sich die unterdrückten Gefühle die bewusst gesehen, gefühlt und ebenfalls bejaht werden wollen.

Durch dieses Akzeptieren des eigenen Selbst findet der Körper einen neuen Weg, er handelt es mit den heilenden und störenden Kräften im Körper aus. Es entsteht Wärme oder Kälte ein Zittern oder Vibrieren. Auch ein weicher werden des Gewebes gibt eine neue Richtung an, nicht nur im Gewebe sondern auch in der Einstellung zum Erlebten.

Ein Beispiel: Eine Klientin kommt mit Rückenschmerzen. Nach kurzer Behandlungsdauer spürt sie wie der ganze Korpus prall wird und sich „verpanzert“. Durch zulassen der Reaktion und wahrnehmen, ohne es zu werten, findet sie einen neuen Weg, wie der ganze Druck durch den Kopf und schließlich durch die Ohren, die währenddessen stark Schmerzen, entweichen kann. Auf die Frage: Was brauchst Du jetzt? Kommt die Antwort: Ich muss jetzt erst mal weinen. Fast übergangslos entsteht, nachdem auch durch Tränen der Druck entweichen konnte, Frieden und Leichtigkeit im Körper. Ein neuer Name für diesen Zustand der Harmonie, der jetzt auch im seelischen erfahrbar ist, wird gefunden und durch einen Anker gefestigt.       

Das Verbinden der einzelnen Ebenen wie physische-, emotionale-, mentale- und spirituelle Ebene ist das faszinierende an meiner Arbeit.
Es wichtig, dass ich alle Gewebe-Ebenen (Knochen-, Membran-, Nerven- und Flüssigkeitsebene) und alle Wahrnehmungsebenen (eng-auf lokale Gewebeteile fokussiert oder weiter-umschließt den Körper und Energiefeld des Klienten oder sehr weit ausgedehnt-bis zum Horizont…um mit verschiedenenn craniosacrale Rythmen zu arbeiten) mit in meine Arbeit einbeziehe. Nur so kann sich der Körper vollständig ausdrücken und ganzheitlich gesehen fühlen.

Die craniosacrale Trauma-Arbeit ist für jeden Menschen hilfreich und heilsam, uneingeschränkt von der Größe der Traumatisierung. Trauma gibt es schon im Kleinen z.B. Als Kind freuen wir uns riesig über ein Geburtstagsgeschenk. Beim Auspacken kommt eine große Enttäuschung. Wir haben uns etwas anderes gewünscht! Trauma gibt es auch im Großen z.B. Ein Unfall oder der Verlust eines geliebten Menschen. Für mich gibt es viele Erfahrungen, nach denen es guttut, eine andere Sichtweise zu finden und unnötigen Ballast abzuwerfen, der nicht zu mir gehört und den ich glaubte tragen zu müssen. Z.B. Stress im Alltag, bei dem wir nicht authentisch sein dürfen und freundlich lächeln, anstatt unserer Angst oder unserem Ärger Ausdruck zu verleihen. Wenn wir unseren Mann bzw. unsere Frau stehen und über unsere gesunden Verhältnisse arbeiten, anstatt „Nein“ zu sagen was der Körper uns schon lange erklärt.